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Hanna

"Diese Angst und das Gefühl, dass auch ich schuld bin, weil ich mich nicht gewehrt habe,

sind bis heute da."

Hallo, mein Name ist Hanna (anonymisiert) und ich bin 21 Jahre alt und weiblich.

 

Ich habe über Jahre sexuellen Missbrauch durch meine Mutter, aber auch durch verschiedene fremde Männer erlebt. Diese waren vergleichsweise harmlos zu dem, was meine Mutter getan hat.

Ich hab jahrelang verdrängt, was über mehr als ein Jahrzehnt geschehen ist, bis sie es im Mai 2022 erneut getan hat. Ab da kamen viele Erinnerungen zurück. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich mit keiner Person über das Erlebte gesprochen. Einige Wochen nach dem Vorfall vertraute ich mich meiner Therapeutin an. Wir haben langsam angefangen daran zu arbeiten, aber ich wurde zu instabil, weswegen wir dies erstmal pausiert haben.

Jetzt warte ich auf einen Klinikplatz, um das Ganze in einem geschützten Rahmen besser thematisieren zu können.

 

Ich würde mir wünschen, dass es mehr Aufklärung darüber gibt und anonyme Hilfsangebote. Zu beidem hatte ich keinen Zugang und habe keine Möglichkeit gehabt, früher darüber zu reden. Im Gegenteil – ich habe mich dafür geschämt und hatte Angst, dass man es mir nicht glauben würde. Diese Angst und das Gefühl, dass auch ich schuld bin, weil ich mich nicht gewehrt habe, sind bis heute da.

Ich fühle mich machtlos, da ich sowohl emotional als auch finanziell abhängig von meinen Eltern bin. Ich lebe in der Angst, dass es jederzeit wieder passieren kann. Egal ob durch meine Mutter oder durch andere.

 

Ich hoffe, dass es in der Zukunft mehr Angebote gibt, auch in kleineren Städten, um Betroffenen zu helfen.

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